19. März 2018
07:30 Uhr. Abholung mit dem Tuk-Tuk durch einen Angestellten von „New Hope Cambodia“. Bis zur Schule sind es etwas mehr als 4 Kilometer durch die Stadt. Der Verkehr ist turbulent. Das Angebot eines Leihfahrrades werde ich nicht in Anspruch nehmen. Das ist mir zu gefährlich. Trotz Rechtsverkehr fährt hier alles kreuz und quer. Wer am lautesten und häufigsten hupt darf fahren – oder fährt halt einfach weiter. Irgendwann wird schon irgendwer anhalten. Das Schulgelände ist mit mehreren Gebäuden bebaut. Alles durch Unterstützer und Spender finanziert. Es gibt sogar eine eigene kleine Arztpraxis, welche die Schüler und deren Angehörige bei kleinen Dingen versorgt. Erst ist noch ein wenig Papierkram zu erledigen. Lena aus Freiburg fängt heute auch beim Projekt an. Gemeinsam werden wir in ein Klassenzimmer zu einer Lehrerin gebracht. Da stehen wir nun. Stellen uns kurz vor. Irgendwie ist das alles anders als in Laos. Hier wird kein Wert darauf gelegt, uns auf den Unterricht vorzubereiten. Wir sind halt da. Ich frage mich auch, weshalb wir hier zu zweit bei der Lehrerin sind. 25 lebhafte Kinder, 1. Klasse, aber viel unterstützen können wir da nicht. Vormittags ist Unterricht von 08:00 bis 10:30 Uhr. Nachmittags 14:00 bis 16:30 Uhr. Ich habe mich dazu entschlossen, nur Vormittags an der Schule zu sein.
Um 10:30 Uhr werden wir 500 Meter weiter geführt in das Armenviertel Mondul 3, aus welchem die Kinder kommen, die kostenfrei die Schule besuchen. Es handelt sich um eines der ärmsten Slumviertel vom Siem Reap. Auf den ersten flüchtigen Blick ist es genauso ursprünglich, wie schon andere Gegenden, die ich während meiner Reise gesehen habe. Beim zweiten Blick sieht es doch viel ärmlicher aus. Die Armut ist auch zu riechen. Ein Moment, der mir irgendwie ein wenig den Boden unter den Füßen wegzieht.