25. Januar 2018

25. Januar 2018

Die morgendliche Trainingsstunde ist erneut sehr informativ. Janet und mir gelingt die Planung der Unterrichtsstunde besser als die beiden letzten Tage. Das wird schon. Wir sind zuversichtlich. Maureen fehlt bei der Planung. Sie kümmert sich um ihre Visaverlängerung.

Nach dem Mittagessen steht ein besonderer Ausflug an. GVI hat für heute und morgen eine Einladung in einen Tempel in der Nähe von Luang Prabang erhalten. Der Tempel, ungefähr 25 Minuten entfernt, ist direkt neben einer Schule, in der ebenfalls von GVI-Ehrenamtlichen unterrichtet wird. Jedes Jahr im Januar findet ein 10-tägiger Kurs für Mönche statt. Es wird die „Vipassana-Meditation“ gelehrt und praktiziert. In diesem Zeitraum befinden sich zwischen 500 und 700 orange gewandete Mönche auf dem Tempelgelände. Das will ich sehen.

Das dreirädrige TukTuk wartet vor dem Guesthouse. Zu fünft begeben wir uns auf die seitlichen Sitzbänkchen. Das Gefährt ist für 9 Personen zugelassen. Uns steht nicht der gesamte Platz des Sitzbereiches zur Verfügung. Direkt hinter dem Fahrersitz ist quer eine kleine Hängematte gespannt. Darin befindet sich die 1,5jährige Tochter des Fahrers. Kurz vor der Abfahrt kommen noch 2 Personen um die Ecke gehastet. Sie wollen auch noch mit. Jetzt ist es richtig eng auf der Ladefläche. Nach 10 Minuten hält der Fahrer an einer Werkstatt an – er lässt Luft in seine beiden hinteren Reifen einfüllen. Danach geht es flotter weiter. Ich träume vor mich hin. Genieße den Fahrtwind, der die Haut kühlt. Der Ausblick nach hinten ist interessant. Ein leises Klicken, zwei kleine Metallringe (etwas größer als 2-Euro-Stücke) rollen hinter dem TukTuk über die Fahrbahn. Meinen Gedankengang, dass diese Ringe hoffentlich nicht von unserem fahrbaren Untersatz sind, führe ich nicht zu Ende. Ein lautes Krachen gibt mir die Antwort. Der Bereich hinten links sackt apprupt auf die Straße. Funken sprühen. Metall kreischt. Nach 100 Metern kommen wir am linken Fahrbahnrand vor einem Verkaufsstand zum Stehen. Ich habe vor lauter Schreck nur nach hinten auf die Funken geschaut – die anderen erzählen, dass vorne zwei Motorroller und ein entgegenkommender Pkw unserem TukTuk ausweichen konnten. Im Gegensatz zu Thailand ist hier in Laos wieder „Rechtsverkehr“. Das bedeutet, wir haben die gesamte Fahrbahn von rechts nach links gequert. Und unser verlorener Reifen hat uns überholt. Dieser ist glücklicherweise in das Gebäude neben dem Verkaufsstand gekracht – passenderweise ein kleiner Schrotthandel. Wir sind alle mit einem großen Schrecken davongekommen.

oh Schreck – das Rad ist weg!

30 Minuten später kommt ein Ersatzfahrzeug. Beim Tempel eingetroffen, beobachten wir einige der Mönche bei einer Gehmeditation. Bei der zweiten Runde schließen wir uns mit angemessenem Abstand an. Beeindruckend. In einer großen Halle sitzen geschätzt 300 Mönche und lauschen einem Vortrag. Hin und wieder Gelächter. Zustimmendes Nicken. Wow, was für ein Anblick. Schön, dass ich im Januar hier bin und das miterleben darf.

Gehmeditation der Mönche
Gespannt wird dem Vortrag gelauscht

Aufgrund der zeitlichen Verzögerung verpasse ich leider die zweite Laotisch-Stunde. Als ich am BC eintreffe, sitzen Janet und Maureen im Café. Ich geselle mich dazu. Die beiden eröffnen mir, dass die Planung der Stunde von heute Vormittag über den Haufen geworfen wurde. Maureen möchte gerne was anderes machen. Gut. Ich äußere meine Meinung dazu. Der Gesichtsausdruck der beiden zeigt mir, dass ich vielleicht etwas zu deutlich war. Ich habe jedoch schlichtweg keine Lust vor den Schülern zu stehen und „rumzueiern“. Konsequent halte ich mich während der Stunde im Hintergrund. Die beiden geben eine gute Stunde. Das ist für die Mädels und Jungs am Wichtigsten. Es geht darum, dass die Teenager soviel als möglich für sich mitnehmen und lernen.

Kurz vor dem Abendessen trifft sich die Hausaufgaben-Gruppe für ein paar Minuten, um alles nochmals durchzusprechen. Alles paletti. Mein Nacken und mein Rücken schmerzen etwas. Das kommt sicherlich unter anderem vom Aufsitzen auf der Straße heute Mittag. Meine Gedankengänge „was wäre gewesen wenn…“ fördern meine Verspannungen. Zeit für meine erste Massage in Laos. Es ist bereits 21 Uhr, weshalb ich einen Massagesalon in der Nähe der Unterkunft aufsuche. Es gibt eine Stunde Ölmassage. Irgendwas ist anders als bei den letzten beiden Massagen. Ah, es läuft „Sauna-La-La“ – so nenne ich die Entspannungsmusik immer 🙂 Das ist schön und tut der Seele gut. Das kurzzeitig angelaufene Gedankenkarussel ist gestoppt. Gott sei Dank.

 

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