16. Februar 2018

16. Februar 2018

Überraschung. Das Volunteer-Restaurant ist heute und morgen geschlossen. Heute ist „Chinese-New-Year“. Die Feierlichkeiten gehen über 3 Tage. Deshalb hat sich die Stadt in den letzten Tagen auch mehr und mehr mit Chinesen gefüllt. Das Frühstücksangebot in unserer Unterkunft sprich mit nicht an. Ich gehe in ein nahe gelegenes Hotel. Da auch heute Deutsch ausfällt, begebe ich mich nach der Stundenplanung ins sagenumwobene „Utopia“. „Zen“ am Tag „Groovy“ am Abend. Bislang hatte ich es noch nicht zu diesem Fleckchen in Luang Prabang geschafft. Wirklich ein sehr ruhiger und gemütlicher Ort. Der Hibiskusblüten-Saft schmeckt interessant – säuerlich.

Utopia – tagsüber Ruheoase

Ich beginne den „Island-Krimi“ „Gletschergrab von Arnaldur Indridason. Diesmal ein kürzeres Buch – nur 366 Seiten. Komisches Gefühl bei über 30 Grad im Schatten ein Buch über Gletscher, Schnee, Motorschlitten und Kälte zu lesen.

16:30 Uhr. Es ist soweit. Die letzte Unterrichtseinheit beginnt. Ich bin etwas traurig, dass es für mich hier aufhört. Das Lehren und die Mädels haben mir sehr sehr viel Freude gemacht. Zu Beginn der Stunde leite ich ein Bewegungsspiel mit Wörtern an. Es gibt einlaminierte Worte – diese müssen der richtigen Tabelle zugeordnet werden. Zwei Teams. Ich befestige das Wort versteckt an der Tafel. „Go“ – ich springe zur Seite, ein Mädchen pro Team rennt zur Tafel. Wir haben einen riesen Spaß – und die Zuordnungen stimmen auch fast immer 😉 Ich habe fast den Eindruck, dass sich die Schülerinnen heute besonders viel Mühe geben. Ein kleines Abschiedsgeschenk für mich 😀

Nach einer Stunde – das alltägliche Abschiedsritual: Schülerinnen im Chor: „Thank you teacher, see you tomorrow bzw. see you on Monday!“
Lehrerteam: „Thank you students. Thank you for learning. See you….!“
Ich erwarte allgemeinen Aufbruch – aber alle sind still, bleiben an ihren Plätzen stehen, haben die Hände weiterhin vor sich gefaltet. Eine Schülerin tritt in den Gang und ruft: „Teacher Petra, see you next year!!!“. Und alle lachen mich an. Oooh Mädels, was macht ihr nur mit mir!?! Ich kann nur die Schultern zucken. Tränen in den Augen. Das ist so rührend. Vallee, GVI Angestellter, muss als Fotograf herhalten. Er bekommt sämtliche Handys in die Hand gedrückt – ich hole zusätzlich meine Kamera aus der Tasche. Unser Foto-Shooting dauert 5 Minuten. Die Folgeklasse (lauter Jungs) steht schon ungeduldig vor dem Klassenzimmer. Wieder ein unbezahlbarer Moment.

Danke Mädels – schön war´s – lernt fleißig weiter!

Das Abschiedsessen der Volunteers findet wieder beim Italiener statt. Diesmal sind meine Nudeln nicht gut. Schade. Auch andere sind weniger begeistert. Es ist ein anderer Koch als vor 2 Wochen. Wir ziehen relativ schnell weiter. Ab ins Utopia zum Tanzen. Ist zwar nicht meine Musik – aber macht trotzdem Laune. Wir „alten Knacker“ werden von der Jugend bestaunt. Anerkennende Blicke. Das Laden ist rappelvoll. Die chillige Location von tagsüber nicht zu erahnen. Nach dem „Rausschmeißlied“ um 23:30 Uhr (um 00:00 Uhr ist Sperrstunde – jeder muss in seinem Hotel sein!) geht es zurück in die Unterkunft. Meine letzte Nacht dort.

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